„Direkt rein oder erst mal reinschnuppern?“ – Wenn der Berufseinstieg zur Entscheidungsfrage wird
Der Abschluss ist in der Tasche, die Bewerbungsportale laufen heiß – und irgendwo zwischen „Direkteinstieg“, „Volontariat“ und „Graduate Program“ taucht immer wieder dieses Wort auf: Traineeship. Klingt irgendwie nach „erst mal chillig reinkommen“, oder? Aber was steckt wirklich dahinter? Und ist das nur was für Leute, die sich noch nicht festlegen wollen – oder vielleicht sogar der klügste Move für den Karriereeinstieg?
Spoiler: Ein Traineeship kann ein echter Karriere-Booster sein – wenn man weiß, worauf man achten muss. Dieser Artikel zeigt dir:
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Was ein Traineeship eigentlich ist (ohne HR-Bla)
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Welche Vorteile es dir bringt (auch langfristig)
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Welche Fallstricke du kennen solltest
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Wie du ein gutes Programm erkennst
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Und was andere Trainees wirklich sagen
Was ist ein Traineeship – in wirklich einfach?
Ein Traineeship ist ein befristetes Ausbildungsprogramm in einem Unternehmen, meist zwischen 12 und 24 Monate lang. Anders als beim Direkteinstieg ist dein Start hier strukturierter – mit klaren Lernzielen, Schulungen, Mentoring und einem festen Plan, welche Abteilungen du durchläufst.
Oder wie es Lea (27), Trainee bei einem Tech-Konzern, sagt:
„Für mich war das wie ein berufliches Praktikum mit Zukunft. Ich konnte ausprobieren, wo ich wirklich reinpasse – und gleichzeitig schon vollwertig im Team mitarbeiten.“
Klingt gut? Ist es auch. Wenn das Programm gut gemacht ist.
Warum sich ein Traineeship lohnen kann
Ganz ehrlich: Ein Trainee klingt manchmal nach „Berufseinstieg light“. Aber das Gegenteil ist der Fall. Wer’s richtig nutzt, kann richtig viel rausholen:
1. Du lernst verschiedene Bereiche kennen.
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Du wirst nicht direkt in eine Rolle gepresst.
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Du entdeckst, was dir wirklich liegt – Marketing? HR? Produktmanagement?
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Oft kannst du aktiv mitentscheiden, wo du mitarbeiten willst.
2. Du bekommst Mentoring & Feedback.
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Viele Programme bieten dir feste Ansprechpersonen.
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Du bekommst ehrliches Feedback zu deiner Entwicklung.
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Soft Skills und Führungskompetenzen sind oft Teil des Trainings.
3. Du sammelst Punkte für deinen Lebenslauf.
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Große Namen + strukturierte Ausbildung = gut fürs Karriereprofil.
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Du hast echte Projekte vorzuweisen.
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Und du zeigst: Ich bin bereit zu lernen und Verantwortung zu übernehmen.
4. Du wirst gezielt aufgebaut.
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Schulungen, Workshops, interne Trainings: alles inklusive.
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Laut StepStone investieren viele Unternehmen gezielt in Trainees, um sie langfristig zu halten.
Klingt zu schön? Hier sind auch die Schattenseiten
Natürlich ist nicht alles rosa. Ein Traineeship kann auch frustrierend sein – wenn das Programm schlecht aufgesetzt ist. Achte auf:
⛔️ Unklare Ziele:
Wenn dir niemand sagen kann, wohin die Reise geht, ist das ein Warnzeichen.
⛔️ Kein echtes Mentoring:
Ohne Feedback und Ansprechperson lernst du nur durch Zufall.
⛔️ Schlechte Bezahlung:
Laut Staufenbiel-Studie verdienen Trainees in kleinen Unternehmen im Schnitt 4.000 € weniger pro Jahr als Kolleg:innen bei größeren Firmen.
⛔️ Nur Springerrolle:
Wenn du nur Lückenfüller für andere Abteilungen bist – schnell weg!
Für wen ist ein Traineeship (nicht) geeignet?
Ein Traineeship macht besonders Sinn, wenn du:
✔️ Noch nicht genau weißt, welcher Bereich dein Ding ist
✔️ Lust auf Weiterbildung und Input hast
✔️ In einem großen Unternehmen Fuß fassen willst
✔️ Wert auf Feedback und persönliches Wachstum legst
Weniger sinnvoll ist es, wenn du:
❌ Schon eine klare Karriereidee hast
❌ Lieber direkt in einer festen Rolle durchstarten willst
❌ Schnell aufsteigen oder viel verdienen willst
So erkennst du ein gutes Traineeship
Wenn du nicht in irgendeinem 0815-Programm landen willst, schau bei der Stellenausschreibung (und im Gespräch!) genau hin:
Fragen, die du stellen solltest:
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Wie viele Stationen durchlaufe ich?
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Gibt es einen festen Plan oder kann ich mitgestalten?
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Wie oft bekomme ich Feedback?
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Wer ist meine Ansprechperson?
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Gibt es Schulungen oder Weiterbildungsangebote?
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Wie hoch ist die Übernahmequote?
Achte auf Qualitätssiegel & Awards
Programme, die z. B. von „Straufenbiel“ oder durch Arbeitgeber-Bewertungen ausgezeichnet wurden, bieten oft mehr Struktur und Perspektive.
Bewerbung für den Trainee – so klappt’s
Du brauchst keinen Überflieger-Lebenslauf. Aber du solltest zeigen, dass du:
✅ Lernbereit bist
✅ Neugierig auf verschiedene Bereiche bist
✅ Teamfähig und kommunikativ bist
✅ Erste Praxiserfahrung gesammelt hast (z. B. Praktika, Werkstudent:innenjob)
Tipp:
Setz im Anschreiben den Fokus auf deine Motivation – nicht auf Noten oder Titel. Warum willst du lernen, rotieren, ausprobieren? Das zählt.
Trainee vs. Direkteinstieg – ein Vergleich
Kriterium | Traineeship | Direkteinstieg |
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Struktur | Klar definierte Stationen & Schulungen | Freie Entfaltung in fester Rolle |
Einstieg | Sanfter Übergang | Volle Verantwortung ab Tag 1 |
Abwechslung | Mehr Rotation | Mehr Tiefe im Fachbereich |
Gehalt | Oft geringer | Tendenziell höher |
Perspektive | Gute Chance auf Übernahme | Direkter Einstieg in Karrierepfad |
Fazit: Lohnt sich ein Traineeship wirklich?
Persönliche Entwicklung
Ein gutes Traineeship ist mehr als ein „Einstieg auf Zeit“. Es ist ein geschützter Raum, in dem du ausprobieren, Fehler machen und wachsen kannst – ohne gleich komplett ins kalte Wasser geworfen zu werden.
Karriereperspektive
Viele Unternehmen nutzen das Programm, um Nachwuchs gezielt aufzubauen. Wer sich beweist, hat beste Chancen auf eine feste Position – oft sogar in einer Führungsrolle.
Sicherheit & Netzwerk
Du lernst nicht nur das Unternehmen kennen, sondern baust dir auch ein wertvolles internes Netzwerk auf. Und das kann dir langfristig viele Türen öffnen.
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