FSJ und FÖJ nach dem Schulabschluss

6 Minuten

FSJ und FÖJ nach dem Schulabschluss

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FSJ und FÖJ: zwei Begriffe, die du schon öfter gehört hast. Aber was bedeutet das eigentlich konkret?

Abi, Matura oder mittlere Reife – du hast es geschafft! 🎉 Endlich keine Mathe-Klausuren mehr, keine stundenlangen Lern-Sessions und keine nervigen Lehrer:innen. Deine Freund:innen haben schon Pläne: Die eine geht direkt ins Studium, der andere startet seine Ausbildung. Und du? Du fragst dich:

👉 Soll ich sofort studieren? Eine Ausbildung anfangen? Oder doch erst mal was anderes machen, um herauszufinden, wer ich eigentlich bin und was ich wirklich will?

Genau an diesem Punkt entscheiden sich viele für ein FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) oder ein FÖJ (Freiwilliges Ökologisches Jahr). Beides sind Freiwilligendienste, die dir die Chance geben, ein Jahr lang etwas Sinnvolles zu tun, praktische Erfahrungen zu sammeln und dabei auch noch persönlich zu wachsen.


Was genau sind ein FSJ und FÖJ?

Was genau ist ein FSJ?

Das Freiwillige Soziale Jahr ist für alle zwischen 16 und 27 Jahren offen. Du arbeitest in sozialen Einrichtungen und unterstützt Fachkräfte in ihrem Alltag.

Typische Einsatzstellen:

  • Kindergärten und Schulen → Kinder betreuen, Projekte begleiten, im Unterricht helfen.

  • Krankenhäuser → Patient:innen begleiten, einfache pflegerische Tätigkeiten übernehmen.

  • Pflegeheime → älteren Menschen im Alltag helfen, kleine Beschäftigungsangebote machen.

  • Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen → Freizeit gestalten, Unterstützung im Alltag.

💡 Praxis-Tipp: Wenn du überlegst, später in Richtung Pädagogik, Soziale Arbeit, Medizin oder Pflege zu gehen, ist ein FSJ die perfekte Vorbereitung.


Und was ist ein FÖJ?

Das Freiwillige Ökologische Jahr funktioniert ähnlich, aber der Fokus liegt auf Umwelt, Natur und Nachhaltigkeit.

Typische Einsatzstellen:

  • Naturschutzgebiete → z. B. Pflege von Biotopen, Besucher:innenführungen.

  • Biobauernhöfe → nachhaltige Landwirtschaft hautnah miterleben.

  • Umweltbildungszentren → Kindern und Jugendlichen Naturthemen näherbringen.

  • Forschungseinrichtungen → Mitarbeit an Projekten rund um Klima, Artenvielfalt oder Energie.

💡 Praxis-Tipp: Ein FÖJ passt super, wenn du dich für Umwelt, Nachhaltigkeit oder Biologie interessierst – oder wenn du später ein Studium wie Geoökologie, Umweltwissenschaften oder Agrarwissenschaft anstrebst.


Für wen eignet sich was?

  • FSJ: Perfekt, wenn du später in sozialen Berufen arbeiten möchtest oder dir noch unsicher bist, ob Pflege, Pädagogik oder Medizin dein Ding sind. Auch gut, wenn du gerne mit Menschen arbeitest und Verantwortung übernehmen willst.

  • FÖJ: Ideal, wenn du dich für Natur, Klima und Nachhaltigkeit interessierst oder du dich eher in der Umweltbewegung siehst. Auch ein Pluspunkt, wenn du dir später ein Studium oder eine Ausbildung in diesem Bereich vorstellen kannst.

👉 Wenn du eher der Typ „Menschen helfen“ bist → FSJ.
👉 Wenn du eher der Typ „Natur schützen“ bist → FÖJ.


Was bringt dir ein FSJ/FÖJ wirklich?

Ein Freiwilligendienst ist mehr als „Überbrückung“. Du profitierst gleich mehrfach:

  • Persönlichkeitsentwicklung: Du lernst, mit Verantwortung und Herausforderungen umzugehen.

  • Soft Skills: Teamarbeit, Organisation, Empathie – Fähigkeiten, die in jedem Beruf wichtig sind.

  • Berufliche Orientierung: Du kannst real testen, ob der Bereich zu dir passt.

  • Pluspunkte im Lebenslauf: Engagement wird fast immer positiv bewertet.

  • Kontakte: Netzwerke, die dir später Türen öffnen können.


Finanzielles: Wovon lebst du im FSJ/FÖJ?

Ehrlich gesagt: Reich wirst du nicht. Aber abgesichert bist du trotzdem.

  • Taschengeld: ca. 300–450 € (je nach Träger und Einsatzstelle).

  • Unterkunft & Verpflegung: Oft gestellt oder bezuschusst.

  • Sozialversicherung: Du bist voll versichert (Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung).

  • Kindergeld: Läuft weiter, solange du unter 25 bist.

  • Urlaub: ca. 26–30 Tage im Jahr.

💡 Praxis-Tipp: Manche Träger bieten Seminare, Weiterbildungen oder sogar Zusatzqualifikationen (z. B. Erste-Hilfe-Kurse) an – die solltest du mitnehmen.

FSJ und FÖJ nach dem Schulabschluss


Bewerbung – so klappt’s!

Ein FSJ oder FÖJ ist beliebt, also solltest du dich frühzeitig bewerben (am besten 6–9 Monate vorher).

  1. Träger suchen → z. B. Caritas, DRK, AWO, BUND, NABU.

  2. Bewerbung einreichen → Lebenslauf, Anschreiben, manchmal Motivationsschreiben.

  3. Vorstellungsgespräch → meistens locker, sie wollen dich einfach kennenlernen.

  4. Flexibel bleiben → Nicht immer passt die erste Stelle perfekt – aber oft ergeben sich spannende Alternativen.

👉 Tipp: Auf Jobbörsen wie „ein-jahr-freiwillig.de“ oder direkt bei Trägern findest du aktuelle Angebote.


Herausforderungen – und wie du damit umgehst

Natürlich gibt es auch schwierige Seiten:

  • Wenig Geld → Klar, du verdienst nicht viel, aber du bekommst Erfahrung, die unbezahlbar ist.

  • Emotionale Belastung → Gerade im Pflege- oder Krankenhausbereich. Tipp: Such dir Unterstützung im Team.

  • Volle Arbeitstage → Du bist fest eingeplant wie eine echte Arbeitskraft.

💡 Viele ehemalige Freiwillige sagen im Nachhinein: „Genau diese Herausforderungen haben mich stärker gemacht.“


Lohnt sich das für die Zukunft?

Ja – absolut. Ein FSJ oder FÖJ kann dir helfen, dich beruflich klarer zu orientieren und dir Vorteile verschaffen:

  • Bei Bewerbungen um Ausbildungsplätze oder Studiengänge.

  • Bei Wartesemestern (z. B. für Medizin oder Psychologie).

  • Bei Arbeitgebern, die Engagement wertschätzen.

👉 Und selbst wenn du danach etwas ganz anderes machst: Du hast ein Jahr investiert, das dich menschlich weitergebracht hat.


Fazit: FSJ & FÖJ sind kein „Lückenfüller“

Viele denken: „FSJ oder FÖJ macht man halt, wenn man noch keinen Plan hat.“ Aber das stimmt nur halb. Ja, es ist perfekt, wenn du Orientierung brauchst. Aber es ist viel mehr:

Du lernst Verantwortung zu übernehmen, sammelst praktische Erfahrungen, bekommst neue Perspektiven und kannst gleichzeitig noch etwas Gutes tun – für Menschen oder für die Natur.

Wenn du also gerade am Punkt stehst: „Was mache ich nach der Schule?“, dann ist die Antwort vielleicht: Starte ein FSJ oder FÖJ. Es könnte das Jahr werden, in dem du dich selbst am meisten kennenlernst.


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