People Analytics und HR-Analytics: Schlüssel zu datenbasierten Personalstrategien

7 Minuten

People Analytics und HR-Analytics: Schlüssel zu datenbasierten Personalstrategien

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In der heutigen Arbeitswelt spielt die datenbasierte Entscheidungsfindung eine immer größere Rolle, insbesondere im Bereich Human Resources (HR). Unternehmen setzen verstärkt auf People Analytics und HR-Analytics, um ihre Personalstrategien zu optimieren und die Leistung ihrer Mitarbeiter zu steigern. Doch was genau steckt hinter diesen beiden Begriffen, und wie unterscheiden sie sich voneinander? In diesem Artikel beleuchten wir die Unterschiede zwischen People Analytics und HR-Analytics, ihre Anwendungsbereiche, Vorteile sowie Erfolgsfaktoren und zeigen, wie Unternehmen diese Ansätze gewinnbringend einsetzen können.

Was ist People Analytics?

People Analytics, auch HR-Analytics oder Workforce Analytics genannt, bezeichnet eine intelligente Datenanalyse, die Unternehmen dabei hilft, fundierte Entscheidungen zu treffen und zukünftige Entwicklungen vorherzusagen. Im Gegensatz zum traditionellen HR-Controlling, das vor allem historische Daten und Ist-Zustände erfasst, geht People Analytics einen Schritt weiter: Es stellt Fragen zu aktuellen und zukünftigen HR-Themen und liefert faktenbasierte Hypothesen, die als Grundlage für strategische Entscheidungen dienen. Dabei werden Personaldaten und HR-Kennzahlen mit Unternehmens- und Businessdaten verknüpft, um wertvolle Einblicke in die Mitarbeiterführung und Unternehmensprozesse zu gewinnen.

Es werden spezifische Mitarbeiterdaten wie Leistungen, Zufriedenheit und Bindung analysiert und versucht, Ursachen und Zusammenhänge zu erkennen, die das Engagement und die Produktivität beeinflussen. So können Unternehmen frühzeitig Maßnahmen ergreifen, um die Mitarbeiterbindung zu verbessern und gezielt Talente zu fördern.

People Analytics und HR-Analytics: Schlüssel zu datenbasierten Personalstrategien

Was ist HR-Analytics?

HR-Analytics ist ein weiter gefasster Ansatz, der sich auf die gesamten HR-Prozesse konzentriert. Es umfasst eine Vielzahl von Kennzahlen, die die Effizienz und Effektivität der HR-Strategien und -Prozesse messen. Dazu gehören nicht nur Mitarbeiterdaten, sondern auch größere Themen wie Personaleinsatzplanung, Rekrutierung und Personalentwicklung. HR-Analytics betrachtet also nicht nur die individuellen Mitarbeitererfahrungen, sondern auch die gesamte Personalabteilung und deren Performance.

Im Gegensatz zu People Analytics, das sich auf die Mitarbeitererfahrungen und -bedürfnisse fokussiert, geht es bei HR-Analytics darum, die Prozesse und Strukturen der Personalabteilung zu verbessern und die Effektivität der HR-Arbeit insgesamt zu steigern. Das bedeutet, dass HR-Analytics nicht nur Antworten auf Fragen zur Mitarbeiterzufriedenheit liefert, sondern auch zur Verbesserung von HR-Prozessen beiträgt, um das Personalmanagement effizienter zu gestalten.

Ziele von People Analytics

Das Hauptziel ist es, durch die Analyse von Mitarbeiterdaten Ursachen und Zusammenhänge zu verstehen, um so die Arbeitsbedingungen und die Mitarbeitererfahrung zu verbessern. Dies führt nicht nur zu einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit, sondern auch zu einer Steigerung der Gesamtleistung des Unternehmens. Einige der wichtigsten Ziele von People Analytics umfassen:

  • Mitarbeiterbindung: Unternehmen können, die Gründe für Mitarbeiterfluktuation erkennen und gezielte Maßnahmen zur Bindung von Talenten entwickeln. Beispielsweise kann die Analyse von Kündigungsraten und Mitarbeiterfeedback dabei helfen, frühzeitig auf mögliche Probleme zu reagieren und Maßnahmen wie ein verbessertes Onboarding oder eine flexiblere Arbeitsgestaltung einzuführen.
  • Recruiting: Die Analyse von Bewerberdaten hilft dabei, den Rekrutierungsprozess zu optimieren und die besten Talente zu gewinnen. Durch die Auswertung von Daten zu Bewerbungsquellen und Erfolgschancen kann das Unternehmen gezielt die richtigen Kanäle ansprechen und die Effizienz im Recruiting steigern.
  • Personalentwicklung: Durch die kontinuierliche Analyse der Mitarbeiterentwicklung können Unternehmen feststellen, welche Weiterbildungsmaßnahmen am effektivsten sind und wie die Leistung der Mitarbeiter gesteigert werden kann. So wird es möglich, maßgeschneiderte Entwicklungsprogramme anzubieten, die die Mitarbeiter fördern und das Unternehmen voranbringen.
  • Produktivität und Zusammenarbeit: Möglichkeit die Produktivität einzelner Mitarbeiter und Abteilungen zu messen und zu steigern. Durch die Verknüpfung von Daten aus verschiedenen Abteilungen wird zudem die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit gefördert, was zu schnelleren Entscheidungen und einer besseren Kommunikation führt.

Anwendung in der Praxis

HR nutzt die Auswertung von Mitarbeiterdaten in einigen Bereichen. Hier sind einige der wichtigsten Anwendungsfälle:

  1. Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung: Durch regelmäßige Mitarbeiterbefragungen und die Analyse von Feedback können Unternehmen potenzielle Probleme frühzeitig erkennen und gezielte Maßnahmen ergreifen, um die Zufriedenheit und Bindung der Mitarbeiter zu steigern.
  2. Leistungsmanagement: Durch die Analyse von Leistungsdaten können Unternehmen gezielt die Stärken und Schwächen ihrer Mitarbeiter erkennen und gezielte Förderung anbieten. Auch die Identifikation von Talenten und Potenzialträgern ist ein wichtiger Bestandteil.
  3. Personalplanung und -entwicklung: People Analytics hilft bei der strategischen Personalplanung, indem es prognostiziert, welche Skills und Kapazitäten in Zukunft benötigt werden. Durch die kontinuierliche Analyse können HR-Teams ihre Personalstrategie an den aktuellen und zukünftigen Bedarf anpassen.
  4. Onboarding: Die Analyse von Onboarding-Prozessen und deren Auswirkungen auf die Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit ermöglicht es Unternehmen, diesen wichtigen Prozess zu optimieren und schneller in die Unternehmenskultur zu integrieren.
  5. Erkennung von Risiken: Frühzeitige Erkennung von Risiken wie Mitarbeiterfluktuation oder Burnout und Hilfe bei der Ergreifung von präventiven Maßnahmen.

Vorteile für Unternehmen

Die Auswertung von Daten kann Unternehmen einige Vorteile bieten:

  • Zukunftsorientierte Entscheidungsfindung: Während traditionelle HR-Analysen häufig retrospektiv sind, richtet sich People Analytics auf die Zukunft. Das bedeutet, dass Unternehmen nicht nur vergangene Entwicklungen betrachten, sondern auch Vorhersagen für zukünftige Entwicklungen treffen können. Durch Predictive Analytics können Unternehmen etwa vorhersagen, welche Mitarbeiter mit hoher Wahrscheinlichkeit das Unternehmen verlassen werden oder welche Veränderungen den größten Einfluss auf die Mitarbeiterzufriedenheit haben.
  • Faktenbasierte Entscheidungen: Im Gegensatz zu Bauchgefühlen und Annahmen liefert People Analytics auf Basis von Daten faktenbasierte Hypothesen, die als Grundlage für Entscheidungen dienen. Das hilft dabei, Risiken besser einzuschätzen und Fehler zu vermeiden.
  • Optimiertes Talentmanagement: Durch die präzise Analyse von Mitarbeiterdaten können Unternehmen Talente gezielt fördern und Entwicklungsbedarfe erkennen. Die Verbesserung des Talentmanagements hilft, den Fachkräftemangel zu bekämpfen und die Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden.
  • Kostenersparnis: Durch die Verbesserung von HR-Prozessen und -Services können Unternehmen langfristig Kosten sparen. Indem zum Beispiel Fluktuationsraten gesenkt oder die Produktivität gesteigert wird, werden Ressourcen effizienter genutzt.

Herausforderungen und Erfolgsfaktoren

Die Einführung von People Analytics ist nicht immer einfach und kann auch scheitern, wenn bestimmte Voraussetzungen nicht erfüllt sind. Einige der wichtigsten Herausforderungen umfassen:

  • Datenschutz und Transparenz: Da personenbezogene Daten verarbeitet werden, müssen Unternehmen sicherstellen, dass alle Datenschutzbestimmungen eingehalten werden. Besonders die DSGVO spielt eine zentrale Rolle, da sie die Verarbeitung von personenbezogenen Daten regelt. Eine transparente Kommunikation mit den Mitarbeitern über die Art der Datensammlung und deren Zweck ist daher unerlässlich.
  • Richtige Fragestellungen und KPIs: Damit People Analytics erfolgreich ist, müssen klare Fragestellungen definiert werden. Wer nicht weiß, auf welche Fragen er Antworten finden möchte, wird keine nützlichen Erkenntnisse gewinnen.
  • Kompetenzen und Ressourcen: Die Implementierung von People Analytics erfordert sowohl analytische als auch strategische Kompetenzen. HR-Abteilungen müssen in der Lage sein, Daten korrekt zu erheben, zu analysieren und sinnvolle Schlüsse daraus zu ziehen. Zudem braucht es geeignete Software und Tools, um Daten effizient zu sammeln und auszuwerten.
  • Führung und Unterstützung: Der Erfolg von People Analytics hängt oft auch von der Unterstützung der Geschäftsführung ab. Führungskräfte müssen die Potenziale von People Analytics erkennen und der HR-Abteilung das Vertrauen geben, diese erfolgreich umzusetzen.

Fazit

People Analytics und HR-Analytics sind unverzichtbare Werkzeuge für moderne Personalstrategien. Sie bieten Unternehmen die Möglichkeit, datenbasierte Entscheidungen zu treffen und ihre Personalprozesse gezielt zu optimieren. Während People Analytics einen tiefen Einblick in die Bedürfnisse und Leistungen der Mitarbeiter gibt, hilft HR-Analytics, die gesamten HR-Prozesse effizienter zu gestalten. Wenn Unternehmen die richtigen Voraussetzungen schaffen, die richtigen Fragen stellen und geeignete Tools einsetzen, können sie von den Vorteilen von People Analytics profitieren und ihre Mitarbeiter langfristig fördern und binden.

Durch die Nutzung von People Analytics können Unternehmen nicht nur ihre HR-Strategien verbessern, sondern auch die Zufriedenheit und Produktivität ihrer Mitarbeiter steigern – eine Win-win-Situation für alle Beteiligten.


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