Sitzt du gerade vor deinem Vorstellungsgespräch-Vorbereitungs-Zettel und fragst dich: „Was soll ich bitte auf diese Standardfrage antworten?“ Keine Sorge, du bist nicht allein. Die Frage „Wo siehst du dich in fünf Jahren?“ ist zwar ein Klassiker – aber sie hat es in sich. Und genau deshalb ist sie so beliebt bei HR-Leuten und Führungskräften.
Diese Frage will herausfinden:
- Was du dir zutraust
- Ob du dir über deine Ziele Gedanken machst
- Wie gut du zum Unternehmen und zur Position passt
Sie ist also kein Test deiner Hellseher:innen-Fähigkeiten, sondern eine Chance: Du kannst zeigen, wie du tickst – und wo deine berufliche Reise hingehen soll.
Was du auf keinen Fall sagen solltest
Manche Antworten wirken spontan ehrlich, sind aber im Bewerbungsgespräch eher kontraproduktiv. Beispiele?
Typische Fails:
- „Ich hab keine Ahnung – mal schauen.“
- „Wahrscheinlich nicht mehr in diesem Unternehmen.“
- „Am liebsten wäre ich in einer komplett anderen Branche.“
- „Ich will vor allem chillen und reisen.“
Solche Aussagen zeigen vor allem eins: Du hast dir keine konkreten Gedanken gemacht – oder willst nicht lange bleiben. Und das kommt bei den meisten Unternehmen einfach nicht gut an.
Die perfekte Antwort? Gibt’s nicht – aber eine gute Strategie schon 
Die beste Antwort auf die Fünf-Jahres-Frage hängt von dir ab – aber sie folgt einem klaren Prinzip:
Ehrlich, aber strategisch.
Das heißt: Du solltest ehrlich sein, aber deine Antwort so formulieren, dass sie zum Job und zur Firma passt. Wichtig ist, dass du ambitioniert, reflektiert und anschlussfähig wirkst.
Das kannst du sagen (Beispiele):
- „In fünf Jahren möchte ich in einer Position arbeiten, in der ich mehr Verantwortung übernehme – vielleicht sogar ein kleines Team leite.“
- „Ich sehe mich als Expert:in in meinem Fachbereich – mit mehr Erfahrung, aber auch mit dem Wunsch, mein Wissen weiterzugeben.“
- „Ich möchte mich fachlich und persönlich weiterentwickeln – idealerweise innerhalb des Unternehmens.“
Praxis-Tipps: So formulierst du deine Antwort überzeugend
1. Recherchier vorher:
- Welche Entwicklungsmöglichkeiten bietet das Unternehmen?
- Gibt es interne Karrierepfade oder Weiterbildungen?
- Wie sehen typische Rollen in 3–5 Jahren aus?
2. Überleg dir deinen eigenen Weg:
- Wo willst du hin – fachlich oder persönlich?
- Welche Skills willst du bis dahin lernen?
- Welche Rollen reizen dich langfristig?
3. Verknüpf deine Ziele mit dem Unternehmen:
- Zeig, dass du bleiben willst
- Formulier realistische, aber ambitionierte Ziele
- Stell eine Verbindung her: „Ich sehe bei Ihnen die Möglichkeit, …“
Beispiele für unterschiedliche Karrierezweige
1. Berufseinsteiger:in (z. B. nach dem Studium):
„Ich sehe mich in fünf Jahren mit fundierter Berufserfahrung in meinem Bereich – gerne im selben Unternehmen. Mir ist wichtig, mich weiterzuentwickeln und irgendwann auch Verantwortung für kleinere Projekte zu übernehmen.“
2. Kreative Jobs (z. B. Medien, Design, Marketing):
„Ich möchte in fünf Jahren ein kreatives Portfolio aufbauen, das sich durch verschiedene Projekte im Team entwickelt hat. Vielleicht leite ich dann eine kleine Kreativ-Unit oder arbeite an strategischen Kampagnen mit.“
3. Technisch/analytisch (z. B. IT, Data, Engineering):
„Mein Ziel ist es, in fünf Jahren als spezialisierte:r Entwickler:in bzw. Analyst:in zu arbeiten – mit vertieftem Know-how und idealerweise mit Mentor:innenfunktion für jüngere Kolleg:innen.“
Wie du mit Unsicherheit umgehen kannst
Nicht jede:r weiß, wo es genau hingehen soll – und das ist völlig okay. Wichtig ist nur: Du solltest zeigen, dass du darüber nachdenkst. Formulier es so:
- „Ich möchte in den nächsten Jahren möglichst viel lernen – und dann schauen, wohin mein Weg innerhalb des Unternehmens führt.“
- „Mir ist wichtig, offen zu bleiben – aber ich sehe definitiv Potenzial, mich hier langfristig weiterzuentwickeln.“
So wirkst du reflektiert – ohne dich auf etwas festnageln zu lassen.
Fazit: Mit Klarheit, Realismus und Motivation punktest du garantiert
Die Frage ist keine Falle – sondern eine Einladung: Sie zeigt, wie du denkst, was dir wichtig ist, und ob du dich langfristig im Unternehmen siehst. Nutze das als Bühne für deine Ambitionen.
Authentisch, aber strategisch – das ist der Sweet Spot: Verkauf dich nicht als jemand, der du nicht bist – aber denk mit. Deine Ziele sollten zur Stelle passen, zum Unternehmen – und zu dir.
Selbstreflexion macht den Unterschied: Wenn du weißt, was dich antreibt, was du lernen willst und wo du dich siehst, punktest du bei jeder:m Recruiter:in. Und ganz nebenbei: Auch für dich wird klarer, wo’s hingehen soll.
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