Wie finde ich raus, welche Ausbildung zu mir passt?

7 Minuten

Wie finde ich raus, welche Ausbildung zu mir passt?

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Du sitzt im Klassenzimmer, die Lehrer:innen reden irgendwas über Prüfungen, aber in deinem Kopf kreist nur eine Frage: „Und was mache ich eigentlich nach der Schule?“
Deine Freunde haben schon Pläne: Studium, Ausbildung, Handwerk, vielleicht ins Ausland. Und du? Du klickst dich durch Ausbildungsportale, aber je mehr Optionen du siehst, desto verwirrter wirst du. Verkäufer:in? Erzieher:in? Mediengestalter:in? Oder doch was Technisches?
Die Entscheidung fühlt sich riesig an – schließlich legst du damit einen wichtigen Grundstein für dein Berufsleben.

Genau hier setzen wir an: In diesem Artikel findest du heraus, wie du deine Stärken, Interessen und Werte erkennst und sie mit dem passenden Ausbildungsberuf verbindest. Außerdem bekommst du konkrete Tools, Tests und Tipps an die Hand, die dich wirklich weiterbringen.

Wie finde ich raus, welche Ausbildung zu mir passt?


Warum die richtige Ausbildung so wichtig ist

Eine Ausbildung ist nicht einfach „nur ein Job“. Sie ist:

  • dein Einstieg ins Berufsleben,

  • die Basis für deine spätere Karriere,

  • und oft auch dein Sprungbrett für Weiterbildungen oder sogar ein Studium.

Studien zeigen: Wer schon in der Ausbildung merkt, dass er oder sie im falschen Bereich gelandet ist, bricht oft ab – und das kostet Nerven, Zeit und manchmal auch Selbstvertrauen. Besser also: vorher ehrlich prüfen, was zu dir passt.


Schritt 1: Kenne deine Interessen

Frag dich:

  • Welche Schulfächer machen dir Spaß – nicht unbedingt, weil du gut darin bist, sondern weil du sie spannend findest?

  • Beschäftigst du dich in deiner Freizeit mit Technik, Kreativität, Sport oder sozialen Themen?

  • Könntest du dir vorstellen, den ganzen Tag mit Menschen zu arbeiten – oder fühlst du dich wohler, wenn du dich konzentriert an Aufgaben setzt?

👉 Beispiel: Wenn du gerne am Computer tüftelst, könnte ein IT-Beruf wie Fachinformatiker:in passen. Wenn du aufblühst, sobald du mit Kindern oder Menschen zu tun hast, könnte Erzieher:in oder Pflegefachkraft deine Richtung sein.


Schritt 2: Erkenne deine Stärken

Es geht nicht nur um Interessen, sondern auch darum, worin du wirklich gut bist.

  • Bist du kommunikativ? → Kaufmännische Berufe, Medien, Vertrieb.

  • Hast du ein Händchen für Genauigkeit? → Verwaltung, Buchhaltung, Labor.

  • Liebst du praktische Arbeit? → Handwerk, Logistik, Technik.

👉 Tipp: Frag Freund:innen, Eltern oder Lehrer:innen, welche Stärken sie bei dir sehen. Oft sehen andere Dinge, die dir selbst gar nicht bewusst sind.


Schritt 3: Nutze Orientierungstools

Es gibt jede Menge Online-Tests und Portale, die dir helfen können.

  • BERUFE Entdecker (Bundesagentur für Arbeit) – interaktives Tool, das dir Vorschläge macht.

  • Check-U (BA) – ausführlicher Test zu Fähigkeiten und Interessen.

  • Ausbildungsportale wie azubi.de oder ausbildung.de – mit Filteroptionen nach Interessen, Stärken, Gehalt.

Mach mehrere Tests, vergleiche die Ergebnisse und schau, was sich überschneidet.


Schritt 4: Praktische Einblicke sammeln

Theorie ist gut – Praxis ist besser. Bevor du dich festlegst:

  • Praktikum machen (Ferienjob, Schulpraktikum, freiwillig).

  • Schnuppertage bei Unternehmen anfragen.

  • Jobmessen besuchen – dort kannst du direkt mit Azubis und Ausbilder:innen reden.

  • FSJ oder FÖJ nutzen, wenn du dir noch unsicher bist – bringt Erfahrung und Zeit.

👉 Beispiel: Leon dachte, er wolle in die Pflege. Nach einem FSJ im Krankenhaus merkte er, dass er zwar gern mit Menschen arbeitet, aber den medizinischen Teil nicht mochte. Heute macht er eine Ausbildung als Sozialpädagoge – besserer Fit für ihn.


Schritt 5: Informiere dich über Zukunftschancen

Nicht nur Interessen und Stärken zählen – auch die Frage: Wie sieht der Arbeitsmarkt aus?

  • Gibt es viele Stellen in deinem Wunschberuf?

  • Kannst du dich danach weiterentwickeln (z. B. Meister, Techniker, Studium)?

  • Wie sieht das Gehalt aus – und reicht es dir langfristig?

Beispiel: Eine Ausbildung als Kaufmann/-frau im E-Commerce ist gerade extrem gefragt – die Chancen auf Übernahme sind hoch.


Schritt 6: Pro & Contra-Liste machen

Wenn du mehrere Optionen hast, schreib sie auf und vergleiche:

  • Gehalt

  • Arbeitszeiten

  • Nähe zu deinen Stärken

  • persönliche Weiterentwicklung

  • Arbeitsmarktchancen

So siehst du schnell, welcher Beruf langfristig am besten zu dir passt.


Praxis-Tipps für die Entscheidung

  1. Sprich mit Azubis direkt: Niemand weiß besser, wie der Alltag aussieht.

  2. Hol dir Beratung: Berufsberatung (Agentur für Arbeit), Coachings, Schulberatungslehrer.

  3. Probiere aus: Nichts ersetzt eigene Erfahrungen. Lieber ein Praktikum mehr machen, als ins Blaue starten.

  4. Setze Prioritäten: Willst du eher Spaß im Job, Sicherheit oder schnelle Aufstiegschancen?


Fazit: Den passenden Weg finden

Die Wahl ist eine der wichtigsten Entscheidungen deines Lebens – und gleichzeitig musst du sie nicht für immer als endgültig sehen. Der Schlüssel liegt darin, dich selbst gut zu kennen: deine Interessen, deine Stärken, deine Werte. Wenn du das mit den realen Chancen auf dem Arbeitsmarkt kombinierst, hast du eine solide Basis für deine Entscheidung.

Gleichzeitig gilt: Perfekt wird es nie sein. Viele merken erst im Laufe der Ausbildung, was ihnen liegt – und passen ihren Weg dann an. Das ist völlig normal. Wichtig ist, dass du aktiv nach Antworten suchst, dich ausprobierst und nicht vor lauter Angst gar nichts machst.

Ein Ausbildungsberuf ist ein Startpunkt – kein Endpunkt. Er kann dich in eine Richtung bringen, die du dir heute noch gar nicht vorstellen kannst. Sieh es als Chance: Jede Erfahrung, jeder Schritt hilft dir, herauszufinden, wer du bist und wo du hinwillst. Und je ehrlicher du zu dir selbst bist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass du einen Beruf findest, in dem du morgens nicht denkst: „Oh nein, schon wieder Montag“, sondern: „Yes, das passt zu mir.“


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