Fehlzeiten ohne Grund bei der Arbeit – was kann passieren? Du wachst auf, schaust auf dein Handy – 9:30 Uhr. Dein Wecker hat versagt, oder besser gesagt: Du hast ihn im Halbschlaf einfach weggedrückt. Eigentlich müsstest du längst im Büro sein. Aber du fühlst dich nicht wirklich krank, hast keine Lust, und der Gedanke an den Stress heute nervt dich nur. Eine Stimme in dir sagt: „Bleib doch einfach im Bett.“
Aber dann kommt die nächste Frage: Was passiert eigentlich, wenn du ohne Grund bei der Arbeit fehlst? Ist das nur halb so wild, oder kann das richtig Ärger geben?
Genau darüber reden wir heute – und du wirst sehen: Ab und zu einen Tag blau machen klingt harmlos, kann aber richtig ernste Konsequenzen haben. Und natürlich schauen wir uns auch an, wie du in solchen Situationen klug reagieren kannst.
Warum „einfach fehlen“ kein Kavaliersdelikt ist
Vielleicht denkst du: „Hey, ich bin erwachsen, wenn ich mal nicht erscheine, ist das doch meine Sache.“ Aber so funktioniert es im Arbeitsleben leider nicht.
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Dein Arbeitsvertrag verpflichtet dich, deine Arbeitsleistung zu erbringen.
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Arbeitgeber haben eine sogenannte Fürsorgepflicht gegenüber dem Team und dem Betrieb – sie müssen planen können.
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Schon ein einziger unentschuldigter Fehltag kann viel durcheinanderbringen: Termine platzen, Projekte verzögern sich, Kolleg:innen müssen einspringen.
Und vor allem: Dein Chef oder deine Chefin wird sofort merken, wenn du ohne Grund fehlst. Spätestens wenn du nicht erreichbar bist, entstehen Fragen – und die Antworten können unangenehm werden.
Die rechtlichen Folgen – was wirklich droht
Okay, Zeit für klare Fakten: Was passiert konkret, wenn du ohne Grund bei der Arbeit fehlst?
Abmahnung
Schon beim ersten Mal ist eine Abmahnung drin. Die landet in deiner Personalakte und ist wie eine gelbe Karte im Fußball: ein Warnsignal, dass du dich falsch verhalten hast.
Lohnkürzung
Kein Erscheinen = keine Arbeit = kein Geld. Dein Chef muss dich für diesen Tag nicht bezahlen.
Kündigung
Wiederholst du das Ganze öfter, kann daraus eine verhaltensbedingte Kündigung werden. Und das geht schneller, als viele glauben – besonders in der Probezeit oder wenn schon mehrere Abmahnungen vorliegen.
Schlechter Ruf im Unternehmen
Rechtlich ist das eine Sache. Aber mindestens genauso wichtig: Dein Ruf. Kolleg:innen merken, wenn du einfach mal „verschwindest“. Das wirkt unzuverlässig – und das kann dich langfristig Projekte, Chancen oder sogar Beförderungen kosten.
Aber was ist mit echten Notfällen?
Natürlich gibt es Situationen, in denen man plötzlich fehlt: Unfall, Krankheit, ein familiärer Notfall. Dann gilt: sofort Bescheid geben!
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Melde dich so früh wie möglich bei deiner Führungskraft oder HR.
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Am besten telefonisch oder per Mail – Hauptsache, du bist erreichbar.
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Bei Krankheit: Arzt aufsuchen und Krankschreibung einreichen.
So ist alles abgesichert und niemand kann dir ein „unentschuldigtes Fehlen“ vorwerfen.
Praxisbeispiel: Stell dir folgende Szenarien vor
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Studentenjob: Du arbeitest neben der Uni im Café. Einfach nicht aufzutauchen, weil du müde bist, bedeutet: Das Team muss doppelt rennen, Gäste warten länger, und dein Chef ist sauer. Wahrscheinlich wirst du beim nächsten Schichtplan einfach nicht mehr berücksichtigt.
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Bürojob im Konzern: Du bist in einem Projektteam. Ein Meeting platzt, weil du fehlst und niemand deine Unterlagen hat. Dein Fehlen zieht einen Rattenschwanz an Problemen nach sich – und beim Projektleiter bist du ab sofort unten durch.
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Start-up: Hier ist jeder Tag wichtig, das Team klein. Wenn du fehlst, fällt das sofort auf. Auch wenn die Stimmung lockerer ist – ein unentschuldigtes Fehlen kommt gar nicht gut.
Was du stattdessen tun kannst
Manchmal steckt hinter dem „Ich hab keine Lust zu arbeiten“ etwas anderes: Stress, Überforderung, vielleicht sogar Unzufriedenheit im Job. Wichtig ist, ehrlich mit dir selbst zu sein – und dann die richtigen Schritte zu gehen.
1. Frühzeitig melden
Wenn du merkst, dass du den Tag nicht packst, sprich’s an. Ehrlichkeit zahlt sich aus. Dein Chef wird genervt sein, aber lieber das als ein komplettes Verschwinden.
2. Urlaub oder Überstundenabbau nutzen
Hast du Resturlaub oder Überstunden? Dann beantrage lieber einen freien Tag, statt einfach nicht zu erscheinen.
3. Über Probleme reden
Wenn du häufiger das Gefühl hast, du brauchst Abstand, könnte mehr dahinterstecken. Rede mit deiner Führungskraft über Stress, Überlastung oder mögliche Anpassungen deiner Aufgaben.
4. Professionell bleiben
Auch wenn du unzufrieden bist: Verhalte dich professionell. Wer einfach fernbleibt, verbaut sich oft unbemerkt Chancen für einen Jobwechsel oder ein gutes Arbeitszeugnis.
Typische Fragen – und die Antworten
Kann ich für einen unentschuldigten Tag direkt gekündigt werden?
Ja, vor allem in der Probezeit oder wenn es schon vorher Probleme gab.
Was, wenn ich nur ein paar Stunden fehle?
Auch das kann eine Abmahnung nach sich ziehen – und dein Gehalt für diese Stunden wird gekürzt.
Und wenn mein Chef gar nicht merkt, dass ich gefehlt habe?
Verlass dich nicht darauf. Selbst wenn es unbemerkt bleibt, riskierst du Vertrauen und Professionalität.
Fazit: Fehlzeiten ohne Grund lohnen sich nie
1. Es geht schneller nach hinten los, als du denkst
Einfach nicht auftauchen klingt harmlos, ist aber ein Vertragsbruch. Arbeitgeber reagieren darauf empfindlich – von Lohnkürzung bis Kündigung.
2. Kommunikation ist alles
Wenn wirklich ein Problem vorliegt – sei es privat, gesundheitlich oder im Job – rede offen mit deinem Teamlead oder HR. Ein ehrliches Gespräch bringt dir mehr als jedes Fernbleiben.
3. Denk an dein großes Ziel
Gerade wenn du am Anfang deiner Karriere stehst, zählt jeder Eindruck. Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Professionalität sind Basics, die dir Türen öffnen. Ein „blauer Montag“ kann dir dagegen Chancen verbauen, die du noch gar nicht auf dem Schirm hast.
Am Ende gilt: Selbst wenn du unzufrieden bist, geh den professionellen Weg. Melde dich krank, beantrage Urlaub oder such das Gespräch. Einfach zu fehlen, ist keine Lösung – weder für dich noch für dein Team.
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