Die Firmenfeier für dich nutzen: Sommerfest, After-Work-Drink & Weihnachtsfeier

9 Minuten

Die Firmenfeier für dich nutzen: Sommerfest, After-Work-Drink & Weihnachtsfeier

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Firmenfeier – und du bist neu im Unternehmen. Der Grill glüht, der Chef steht in Shorts am Smoker, Kolleg:innen lachen laut mit einem Bier in der Hand – und du? Stehst mit deinem Sprudelwasser am Rand und fragst dich:
Wie viel Lockerheit ist hier eigentlich okay?
Darf ich mich dazustellen? Smalltalk machen? Einen Drink mitnehmen? Oder wirkt das aufgesetzt? Und was, wenn’s später wilder wird – wie viel ist zu viel?

Gerade für neue Mitarbeitende sind Sommerfeste, Weihnachtsfeiern und After-Work-Drinks ein echtes Minenfeld. Was nach Feierabend aussieht, ist in Wahrheit oft ein stilles Bewerbungsgespräch auf der sozialen Ebene.
Willst du dazugehören, nicht anecken – und trotzdem authentisch bleiben? Dann lies weiter.


Warum solche Events mehr sind als „nur ein bisschen Spaß“

Klingt vielleicht unsexy, aber: Firmenfeiern sind Teil des informellen Netzwerks im Unternehmen.

  • Du wirst sichtbar – nicht als Funktion, sondern als Mensch.

  • Du kannst Barrieren abbauen, gerade zu Führungskräften.

  • Du zeigst soziale Kompetenzen, die im Alltag manchmal untergehen.

  • Du merkst, wer wie tickt – wichtig für deine persönliche Zusammenarbeit.

💡 Soft Skills zeigen sich nicht im CV – sondern beim Buffet.


Welche Unterschiede gibt es? 

Event Stimmung Erwartungen Fettnäpfchen
Sommerfest Locker, oft mit Partner:innen oder Familien Freundlich, entspannt, teamorientiert Zu frühes Gehen, Ignorieren von Führungskräften
After-Work-Drink Informell, nach Feierabend Smalltalk, kein Zwang, aber Chance zum Netzwerken Zu viel Alkohol, politisch aufgeladene Gespräche
Weihnachtsfeier Meist offizieller Charakter, ggf. mit Programm Dabeisein wird oft erwartet, Dresscode beachten Fehlender Respekt, unangemessene Geschenke, Flirts

Outfit: Was geht – was besser nicht?

Do:

  • Smart Casual ist fast immer richtig

  • Besser leicht overdressed als zu leger

  • Im Zweifel: Kolleg:innen fragen oder auf Fotos vom Vorjahr schauen

Don’t:

  • Jogginghose oder Spaghetti-Träger-Top

  • Extrem auffällige Looks oder zu tiefe Einblicke

  • Kostüm-Overkill bei Motto-Partys (z. B. Clown statt Hawaii-Shirt)


Verhalten: Locker bleiben – aber professionell

Hier kommt die Checkliste für einen gelungenen Auftritt:

Smalltalk-Regeln

  • Frag nach Hobbies, Urlaub, Serien – nichts Politisches oder zu Privates

  • Hör zu, sei offen, aber bleib sachlich

  • Frag auch mal, wie jemand zur Firma gekommen ist – das gibt Gesprächsstoff

Essen & Trinken

  • Nicht der oder die Erste am Buffet

  • Lieber später Nachnehmen als Berge auftürmen

  • Beim Alkohol: Kenn dein Limit – und lieber ein Glas zu wenig als zu viel

Umgang mit Vorgesetzten

  • Nutze die Chance zum lockeren Austausch

  • Aber: Keine Kritik, keine Lästereien, keine Karrieretipps im Suff

  • Respekt bleibt – auch wenn’s duzende Stimmung gibt

Verhalten: Locker bleiben – aber professionell


Was du auf keinen Fall tun solltest

  • Zu früh gehen (Signal: kein Interesse)

  • Zu spät bleiben (Party nach dem Party-Ende? Nope.)

  • Private Gespräche dominieren

  • Flirten mit Kolleg:innen (selbst wenn’s beidseitig ist – es bleibt heikel)

  • Lästern oder über andere reden

  • Storys oder Fotos ungefragt posten (Datenschutz & peinliche Momente)


Muss ich da überhaupt hingehen?

Die ehrliche Antwort: Du musst nicht – aber du solltest.

Gerade als Berufseinsteiger:in oder neue:r Mitarbeiter:in gilt:

  • Firmenfeiern sind Teil deiner Sichtbarkeit

  • Du verpasst echte Chancen auf Vernetzung

  • Wer konsequent fehlt, wirkt desinteressiert

Wenn du introvertiert bist, plane dir z. B. eine Exit-Strategie („Ich bleib bis 21 Uhr und geh dann.“) oder komm mit einem Buddy.


Networking ohne cringe: So klappt’s

  1. Ankommen: Begrüß die Leute, mit denen du im Alltag arbeitest.

  2. Offene Gruppen ansteuern – nie von hinten in ein Gespräch platzen.

  3. Smalltalk eröffnen: „Wie lange bist du schon hier?“ oder „Was ist dein Lieblingsessen auf der Weihnachtsfeier?“

  4. Themen switchen, wenn’s awkward wird: „Habt ihr das neue Projekt X mitbekommen?“

  5. Verabschieden nicht vergessen: Ein kurzes „Schönen Abend noch!“ hinterlässt Eindruck.


Was, wenn du über die Stränge geschlagen hast?

Passiert. Dann gilt:

  • Am nächsten Tag entschuldigen – ehrlich und ohne Drama

  • Nicht bagatellisieren („War doch nur ein bisschen Spaß…“)

  • Lernen fürs nächste Mal – und es wirklich besser machen


Fazit: Firmenfeiern sind unterschätzte Karriere-Chancen – wenn du sie richtig nutzt

1. Dein Auftritt zählt – auch außerhalb des Büros

Auch wenn’s „nur“ eine Feier ist: Dein Verhalten auf Firmenveranstaltungen wird wahrgenommen. Gerade für Berufseinsteiger:innen, Azubis oder Studierende im Praktikum sind Sommerfest, After-Work-Drink und Weihnachtsfeier unsichtbare Assessment Center. Niemand gibt dir Punkte, aber alle machen sich ein Bild: Bist du offen, höflich, teamfähig? Oder eher distanziert, unnahbar, vielleicht sogar peinlich?

💡 Tipp: Du musst keine Rampensau sein. Aber ein freundliches Lächeln, echtes Interesse und ein Gespräch mit Kolleg:innen, mit denen du sonst wenig zu tun hast, machen einen riesigen Unterschied.


2. Du bestimmst selbst, wie locker du es nimmst – aber mit Fingerspitzengefühl

Es gibt kein „richtiges“ Verhalten für alle – jede Unternehmenskultur ist anders. Manche Chefs tanzen zur 90er-Playlist, andere bleiben distanziert am Buffet. Wichtig ist, dass du dich authentisch und gleichzeitig respektvoll verhältst.
Das heißt: Kein Schauspiel, aber auch kein Kontrollverlust. Kein übertriebener Smalltalk, aber auch kein Verstummen. Finde deinen Mittelweg – und beobachte, wie andere sich bewegen.

💡 Tipp: Schau dir an, wie Kolleg:innen mit mehr Erfahrung agieren – und nimm dir ein Beispiel. Wer sympathisch, aber professionell bleibt, fährt am besten.


3. Nutze Firmenfeiern als Trainingsfeld für Soft Skills und zum Networking

Feiern sind das perfekte Übungsfeld für berufliche Kommunikation – ohne PowerPoint, ohne Leistungsdruck. Smalltalk, aktives Zuhören, lockere Kontakte zu Führungskräften oder anderen Abteilungen: All das trainiert deine Fähigkeit, dich souverän in sozialen Situationen zu bewegen. Das wird dir später nicht nur bei internen Meetings helfen, sondern auch im Umgang mit Kund:innen, Partnern oder bei Bewerbungsgesprächen.

💡 Tipp: Du kannst dir sogar kleine Ziele setzen: z. B. mit drei neuen Kolleg:innen sprechen oder einmal mit deinem Teamlead locker ins Gespräch kommen. Das bringt dich langfristig weiter – versprochen.


4. Abstand hilft: Feierabend bleibt trotzdem Feierabend

So wichtig diese Events sind – sie ersetzen nicht deine Arbeit. Umgekehrt ersetzt Arbeit aber auch nicht deine Freizeit. Wenn du merkst, dass du dich regelmäßig zu Firmenveranstaltungen zwingen musst, kann das auch ein Hinweis auf ein Kulturproblem oder schlechte Passung sein. In solchen Fällen hilft ein Blick aufs große Ganze: Wie viel gehört zum Job? Und wie viel davon tut dir gut?

💡 Tipp: Erlaube dir, auch mal Nein zu sagen – aber tu’s bewusst. Und nicht aus Angst, sondern aus Abgrenzung.


Zusammengefasst:
Firmenfeiern sind keine Pflichtübung, sondern ein Spielplatz mit Chancen. Wer weiß, wie man sich dort klug bewegt, kann Karrierekontakte knüpfen, Sympathien wecken und einen bleibenden Eindruck hinterlassen – und zwar ohne sich zu verstellen.

Ob du tanzt, mit anstößt oder lieber früh nach Hause gehst: Wenn du echt, respektvoll und interessiert auftrittst, machst du alles richtig. Also: Zieh dein schönstes Smart-Casual-Outfit an, bring gute Laune mit – und nutz die nächste Feier für dich!


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